Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP)

Das neue Verbrauchs- und Abgas-Testverfahren

Im Zuge der strengeren Umweltvorschriften und der Entwicklung neuer Antriebs- und Mobilitätstechnolgien ändern sich auch die Anforderungen an die zugrunde liegenden Testverfahren zur Verbrauchs- und Emissionsmessung der Fahrzeuge. Aus diesem Grund wird der vor bereits 20 Jahren eingeführte „Neue Europäische Fahrzyklus“ (kurz: NEFZ) ab September dieses Jahres schrittweise durch das neue WLTP-Testverfahren abgelöst.
WLTP wurde im Sommer 2016 durch die EU-Mitgliedstaaten beschlossen und umfasst, vereinfacht ausgedrückt, ein einheitliches Testverfahren, das ein realitätsnäheres Bild zum Kraftstoffverbrauch und den Schadstoffemissionen geben soll.
Die gute Nachricht: Für bereits zugelassene Fahrzeuge ändert sich durch WLTP erst einmal nichts – das neue Verfahren wird sukzessive eingeführt und ist zunächst nur für komplett neue Fahrzeugtypen relevant.
Mit der vorliegenden Broschüre erhalten Sie einen kompakten Überblick zur Thematik inklusive eines detaillierten Zeitplans sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um WLTP.

Was ist WLTP?

Ab September 2017 wird das bisherige europäische Testverfahren zur Ermittlung von Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen (Neuer Europäischer Fahrzyklus, kurz: NEFZ) schrittweise durch den Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicle Test Procedure (WLTP) abgelöst. Der neue Prüfzyklus wird nicht nur in den EU-28-Ländern, Norwegen, Island, Schweiz, Liechtenstein, Türkei und Israel eingeführt, sondern auch in modifizierter Fassung in Japan und für Abgasemissionen in China – weitere Länder sollen folgen.

Bei der Entwicklung von WLTP griffen die Experten auf weltweit gesammelte Fahrdaten zurück – beispielsweise auf das Beschleunigungsverhalten oder die Stillstandzeiten –, um das Prüfverfahren transparenter, dynamischer und international vergleichbarer zu gestalten.

Die wichtigsten Vorteile des neuen Prüfverfahrens:

WLTP-Zyklusphasen

low

Strecke: ca. 3 km
Dauer: 156 s
Stopp-Anteil: 26 %
V Max.: 56,5 km/h
V Durchschnitt: 25,7 km/h

medium

Strecke: ca. 5 km
Dauer: 433 s
Stopp-Anteil: 11,1 %
V Max.: 76,6 km/h
V Durchschnitt: 44,5 km/h

high

Strecke: ca. 7 km
Dauer: 455 s
Stopp-Anteil: 6,8 %
V Max.: 97,4 km/h
V Durchschnitt: 60,8 km/h

extra high

Strecke: ca. 7,7 km
Dauer: 323 s
Stopp-Anteil: 2,2 %
V Max.: 131,3 km/h
V Durchschnitt: 94,0 km/h

Antworten auf weitere Fragen

Was verändert sich?

Im Vergleich zum seit 1997 gültigen NEFZ-Prüfzyklus soll der WLTP ein realitätsnäheres Bild vom Kraftstoffverbrauch und dem Schadstoffausstoß der Fahrzeuge liefern, beispielsweise durch deutlich mehr Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge. Darüber hinaus berücksichtigt das neue Messverfahren bestimmte Sonderausstattungen, die sich auf den Verbrauch und die Emissionen auswirken.

Zwar werden die Fahrzeuge beim WLTP analog dem NEFZ unter Laborbedingungen auf einem Rollenprüfstand gemessen – die Rahmenbedingungen des WLTP sind jedoch wesentlich strenger.

Unter anderem wurden die zentralen Einflussfaktoren auf das Ergebnis – Dauer, Geschwindigkeit, Dynamik und Fahrzeugausstattung – verschärft.

Dauer: Verlängerung des Testverfahrens um 10 Minuten auf insgesamt 30 Minuten.

Geschwindigkeit: Höhere Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit.

Dynamik: Mehr Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge; Konstantfahrten von nur noch wenigen Sekunden.

Fahrzeugausstattung: Berücksichtigung von Sonder- und Zusatzausstattungen; Sonderausstattungen wie Klimaanlagen bleiben bei der Prüfung zwar ausgeschaltet, können das WLTP-Ergebnis aber durch ihr Gewicht oder eine Veränderung der Aerodynamik beeinflussen.

Der Blick auf den Vergleich der Rahmenbedingungen verdeutlicht, dass beim WLTP zusätzliche Faktoren wie Ausstattung und Zuladung sowie die Aerodynamik eines Fahrzeugs in das Ergebnis einfließen, wodurch der daraus ermittelte CO2-Wert deutlich realitätsnäher wird.

Die wesentlichen Unterschiede der beiden Testverfahren zeigt der detaillierte Vergleich der Testbedingungen.

Wann wird WLTP umgesetzt?

Erster Stichtag für WLTP im Pkw-Bereich ist der 1. September 2017. Ab diesem Datum müssen zur Typgenehmigung eines neuen Modells Verbrauchs- und CO2-Werte nach WLTP ermittelt werden.

Zum 1. September 2018 gilt WLTP dann für alle Neufahrzeuge – also auch für laufende Modelle, deren Typgenehmigung noch auf Basis von NEFZ erfolgt ist. Das heißt, dass diese Fahrzeuge von den Herstellern ab diesem Zeitpunkt mit WLTP-Werten auszuweisen sind.

ŠKODA startet die Umstellung auf WLTP voraussichtlich bereits ab Mai 2018 im Zuge des Modelljahreswechsels und somit noch 4 Monate vor der branchenweit verpflichtenden Umstellung auf den neuen Prüfzyklus.

Über mögliche Auswirkungen des WLTP-Prüfzyklus auf die Kraftfahrzeugsteuer werden wir Sie rechtzeitig informieren – spätestens jedoch zum Mai 2018. Aktuell ist diese Frage auf nationaler Ebene noch in Klärung.